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Ausbau des Tram- und Busnetzes in Zürich: VBZ wollen 2,5 Milliarden Franken investieren

Öffentlicher Verkehr

VBZ wollen Tram- und Busnetz für 2,5 Milliarden Franken ausbauen

Das Netz der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) soll in drei Etappen ausgebaut und markant verändert werden: Ein neues doppeltes Ringsystem soll insbesondere die Zürcher Innenstadt entlasten und die wachsenden Verkehrsknoten Altstetten und Oerlikon stärken.

Die VBZ planen mit ihrer am Dienstag vorgestellten neuen Netzentwicklungsstrategie 2040 einen eigentlichen Paradigmenwechsel, wie der zuständige Stadtrat Michael Baumer (FDP) an einer Medienkonferenz im Tramdepot Kalkbreite sagte.

Anstatt praktisch alle Tramlinien wie bisher ins Zentrum in die Nähe des Hauptbahnhofs zu führen, sollen ein äusserer und ein innerer Ring geschaffen werden. Damit würden sich neue, direkte Querverbindungen zwischen Quartieren ergeben, und der heutige Umweg übers Zentrum fiele weg, hielt Baumer fest.

Nötig werden diese Pläne laut Baumer wegen des Wachstums der Stadt; bis 2040 werden 100'000 zusätzliche Einwohnerinnen und Einwohner sowie 40'000 neue Arbeitsplätze erwartet. Ohne Ausbau von Tram- und Buslinien drohten Kapazitätsengpässe und überlastete Verkehrsknoten.

«Drei grosse Schritte»

Die Netzentwicklungsstrategie 2040 sieht drei Etappen vor. «Es sind drei grosse Schritte, die aufeinander aufbauen, die aber auch für sich alleine sinnvoll sind», hielt VBZ-Direktor Marco Lüthi fest.

Einige Bausteine der ersten Etappe, die bis 2040 umgesetzt sein sollen, sind wie das Tram Affoltern bereits bekannt. Hinzu kommen eine Tramtangente Nord, die rund um Oerlikon Impulse setzen soll, und eine Tramverlängerung nach Wallisellen oder Dübendorf, um Stadt und Agglomeration besser miteinander zu verbinden.

Zudem soll im Westen der Stadt der Bahnhof Altstetten einen weiteren Zugang ans Tramnetz erhalten. Vorgesehen ist eine neue Tramstrecke, die das Gleisfeld - voraussichtlich über eine neue Brücke neben der Europabrücke - überquert und damit die Stadkreise 5 und 9 verbindet.

Pläne bis in die 2050er-Jahre

In einer zweiten Etappe soll bis 2050 ein innerer Ring realisiert werden. Kernstück bildet dabei eine neue Tramverbindung über die Hardbrücke und dann - über die Rosengartenstrasse oder durch einen neuen Wipkingertunnel - zur Uni Irchel.

Der äussere Ring soll im dritten Schritt in den 2050er-Jahren geschlossen werden: Dafür ist eine Tramlinie vom Raum Bahnhof Altstetten nach Oerlikon vorgesehen - mit einem Tunnel durch den Hönggerberg und einer unterirdischen Haltestelle ETH Hönggerberg.

Die Planungen für die erste Etappe sind weit fortgeschritten. Für die weiteren Schritte sollen nun gemäss VBZ-Angaben Machbarkeits- und Variantenstudien vorangetrieben werden.

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Kosten hoch, aber «verdaubar»

Die VBZ schätzen die Kosten für die erste Etappe im Trambereich auf bis zu 580 Millionen Franken. Die beiden weiteren Schritte dürften je rund eine Milliarde Franken kosten.

Die Baukosten für das «modulare Ringsystem» seien mit 2,5 Milliarden Franken hoch, sagte Stadtrat Baumer. Sie seien aber auf mehr als 25 Jahre verteilt. Als «verdaubar» bezeichnete VBZ-Direktor Lüthi die Investitionen. Angesichts des Wachstums der Stadt steige ja auch die Nachfrage. Am Kostendeckungsgrad der VBZ soll sich gemäss Lüthi deshalb insgesamt nichts ändern.

(sda/hap)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 23. Januar 2024 10:16
aktualisiert: 23. Januar 2024 19:59