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Keine Pferde an Böögg-Verbrennung in Heiden – Reiter sind enttäuscht

Keine Pferde

Kein Böögg-Umritt in Heiden – Zürcher Reiter sind enttäuscht

Die Böögg-Verbrennung im appenzellischen Heiden am 22. Juni geht ohne die traditionellen Reiter über die Bühne. Die Reiter bedauern dies. Etwas tröstet sie aber.

Dem Böögg geht es verspätet an den Kragen. Am 22. Juni wird er im appenzellischen Heiden verbrannt. Die Gnadenfrist hat der Wind dem Böögg ermöglicht. Am Zürcher Sechseläuten mussten die Veranstalter die Verbrennung wegen starker Böen aus Sicherheitsgründen absagen. Das letzte Stündlein des Bööggs wird auf der Streuli-Wiese unterhalb des Dunantplatzes schlagen. Die Reiter, die in Zürich traditionell um den Scheiterhaufen reiten, werden dabei jedoch fehlen.

«Es wird keine Pferde und keinen Umritt geben, weil sich der Boden nicht eignet», sagt Victor Rosser, Medienchef des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs (ZZZ), auf Anfrage. Ansonsten müsste für viel Geld ein Reitbelag wie in Zürich gebaut werden. «Ausserdem ist das Gelände leicht abfallend.» Rosser sagt, dass die Reiter enttäuscht seien. «Aber die Fakten sind klar und deshalb ist der Entscheid verständlich.»

«Da versoff man in der Wiese manchmal»

Ansonsten wären für den Höhepunkt in Heiden 380 Reiter in den Startlöchern gewesen. «Einige Reiter sind enttäuscht, dass es nicht klappt», bestätigt ZZZ-Reiterchef Michael Hässig. Durchstieren habe den Umritt aber niemand wollen. «Wenn das Gelände nicht top ist wie in Zürich, wäre es unvernünftig. Die Sicherheit geht vor.»

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Seit 2013 galoppieren die Pferde am Sechseläuten über einen speziellen Belag. «Der Belag entspricht internationalen Anforderungen und ist unabhängig von den Wetterverhältnissen sehr stabil», sagt Michael Hässig. Anders sei es gewesen, als der Sechseläutenplatz noch aus Wiese bestanden habe. «Da versoff man bei Regen manchmal 20 Zentimeter in der Wiese.»

«Haben Böögg unsere Referenz schon erwiesen»

Auch machten sich die Reiter nicht dafür stark, die Bögg-Verbrennung doch noch in Zürich stattfinden zu lassen. Grund dafür ist ein kleiner Trost. Am Sechseläuten seien sie bereits um den Böögg geritten, sagt Hässig. «Damit haben wir ihm unsere Reverenz schon erwiesen.»

Der Reiterchef sieht den Anlass zudem nicht als Sechseläuten. Es sei lediglich eine Böögg-Verbrennung. «Sechseläuten ist dann, wenn Sechseläuten ist und an keinem anderen Tag.»

Trotz des ausbleibenden Umritts werden die Reiter dabei sein, wenn in Heiden des Zürcher Schneemanns letztes Stündlein schlägt. «Etliche Reiter freuen sich, in Zivil zu kommen», sagt Hässig. Er selber sei leider verhindert, da er an diesem Tag bei einem Pferdesport-Anlass als Springrichter im Einsatz sei.

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 29. April 2024 07:48
aktualisiert: 29. April 2024 07:48