Zürich
Stadt Zürich

Darum gibt es in der Stadt Zürich keine Sperrgutmarken

Sperrgut

Darum wirst du ein altes Sofa in Winterthur einfacher los als in Zürich

Wer in Winterthur ein Sofa entsorgen will, klebt ein paar Marken auf das Möbel und lässt es von der Kehrichtabfuhr abholen. Die Stadt Zürich fährt beim Sperrgut ein anderes Modell als die meisten anderen Gemeinden im Kanton. Der Grund dafür ist simpel.

Winterthurerinnen und Winterthurer zahlen 10.80 Franken für Sperrgutmarken, wenn sie ein kleines Sofa entsorgen wollen. Ihr Sperrgut wird ohne Voranmeldung bei der Kehricht-Tour abgeholt. Wer das gleiche Sitzmöbel in Zürich abholen lassen will, zahlt mindestens 86.50 Franken und muss für die Abfuhr eine Reservierung bei Entsorgung und Recycling Zürich machen. Diese Dienstleistung wird jährlich rund 2700 Mal in Anspruch genommen, sagt Tobias Nussbaum, Mediensprecher von Entsorgung und Recycling Zürich, gegenüber ZüriToday.

Alternativ kann die Stadtzürcher Bevölkerung ihr Sperrgut bei Cargo-Trams oder Recyclinghöfen abgeben. Seit 2022 gibt es auch mobile Recyclinghöfe, die regelmässig in Quartieren Halt machen.

Quelle: Hochbetrieb im Hagenholz nach den Festtagen / TeleZüri / Nicole Disler / Lea Hilff / ZüriToday / Olivia Eberhardt / Beitrag vom 3. Januar 2024

Zu viele alte Sofas könnten die Strassen verstopfen

Warum die Stadt Zürich dieses im Vergleich zu anderen Gemeinden weniger komfortable Modell anwendet, ist schnell erklärt. «In dicht bebauten Stadtteilen gäbe es Platzprobleme, wenn da beispielsweise viele Sofas herumstehen», erklärt Tobias Nussbaum. Sperrgut-Kleber habe es in der Stadt Zürich nie gegeben.

Ausserdem habe das Stadtzürcher Modell den Nebeneffekt, dass die Leute bewusster mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen umgehen, wenn man Unerwünschtes nicht einfach mit einigen Marken versehen und an den Strassenrand stellen kann. Auch werden die Abfälle in Zürich nach Materialien getrennt und korrekt entsorgt, betont Nussbaum.

Cargo-Trams sollen bald abgelöst werden

«Die Cargo-Trams und die mobilen Recyclinghöfe sind sehr beliebt», lobt der ERZ-Mediensprecher das Stadtzürcher Modell. Die Trams halten einmal pro Monat während mehrerer Stunden an zwölf VBZ-Haltestellen. Sie dienen als Entsorgungsstelle für unter anderem Metall, Textilien, Sperr- oder Grubengut. Da die Trams aber nicht alle Quartiere erreichen, gibt es seit 2022 die mobilen Recyclinghöfe. Aktuell machen diese Halt in Affoltern, Altstetten, Aussersihl, Leimbach und Schwamendingen.

«Das Ziel ist es, die Cargo-Trams mittelfristig abzulösen», erklärt Nussbaum. «Sie sind schon uralt und kommen langsam an das Ende ihrer Lebensdauer.» In den nächsten Jahren wird ein Konzept erarbeitet zur weiteren Organisation der Entsorgungsstellen. Die mobilen Recyclinghöfe werden bis Ende 2024 noch im Testbetrieb eingesetzt, Nussbaum ist von dessen Einsatz jedoch überzeugt. «Das ist wie ein Quartiertreffpunkt: Die Menschen kommen dort zusammen, können miteinander reden und ihre Sachen am Tauschplatz abgeben. Die ERZ-Mitarbeitenden beantworten ausserdem Fragen der Kundschaft. Der mobile Recyclinghof kommt gut an.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Keine Platzprobleme wegen Sperrgut in Winterthur

In Winterthur, wo Sperrgut mit entsprechenden Marken am Strassenrand entsorgt werden kann, kennt man keine Platzprobleme durch herumstehenden Hausrat. «In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass eine zusätzliche Entleerung des Sammelfahrzeugs in der Kehrichtverbrennungsanlage nötig ist», erklärt Simon Amman, Entsorgungsberater beim Winterthurer Tiefbaumt auf Anfrage von ZüriToday. Dies sei zum Beispiel bei Zügelterminen der Fall, wenn viel Sperrgut herumstehe.

Alte Sofas und dergleichen können in Winterthur am Vorabend des Abfuhrtages ab 18.30 Uhr oder am Morgen bis spätestens 7 Uhr für die Kehricht-Tour deponiert werden. Für die Entsorgung sei auch kein Extrafahrzeug notwendig, erklärt Amman. Sonderregeln gelten einzig in der Altstadt. «In dieser darf das Sperrgut erst am Morgen des Abfuhrtages bis 9 Uhr bereitgestellt werden.»

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 9. Januar 2024 05:46
aktualisiert: 9. Januar 2024 05:46