Stürm - Bis wir tot sind oder frei
Ganze acht Mal gelang Walter Stürm die Flucht aus dem Gefängnis. Er stammte aus gutbürgerlichem Hause, stand auf schnelle Autos, holte sich das dafür nötige Geld dort, wo es am meisten davon hatte, in den Banken. Eher Schelm als Bösewicht, hockte er plötzlich im Schlamassel. Er suchte Hilfe bei Barbara Hug. Die idealistische, seit einem Nierenleiden behinderte Anwältin, welche gegen das rückständige Rechtssystem der 1980er-Jahre kämpfte, fand in Stürm einen unerwarteten Verbündeten. Hug wollte Stürms Popularität als Ausbrecherkönig für ihr Ziel nutzen, den Schweizer Strafvollzug zu reformieren. Doch Stürm liess sich nicht vereinnahmen, zu unbändig war sein Freiheitswille. Ein stimmungsvoll inszeniertes Porträt zweier Aussenseiter, aber auch ein realistisches Abbild einer Gesellschaft, welche auf Wünsche nach Aufbruch und Veränderung mit Polizei, Wasserwerfer und Tränengas reagiert.
Unser Kinoexperte Alex Oberholzer gibt 3 von 5 Sternen.